Das Sandsteinmuseum zeigt immer wieder das Allgemeine - und das Besondere.
So geht es in der Dauerausstellung allgemein um das Handwerk der Steinmetzen: die klassischen Werkzeuge dieses Handwerks und ihre Bearbeitungsspuren, Arbeitsalltag der Steinmetzen im Mittelalter. Gleichzeitig werden aber auch die Besonderheiten der Baumberger Steinhauer dargestellt. Auch hier beeindruckt der „gelbe Baumberger“ als besonders feines Steinmaterial mit erstaunlichen Ausstellungsstücken.
Im Innenhof fällt sofort die große Gattersäge aus dem ehemaligen Steinbruch Hesselmann ins Auge. Das schützende Gebäude wurde 1994 um die Maschine herum aufgebaut. Hier befinden sich auch ständig 3 Arbeitsplätze, an denen Museumsbesucher sich als Steinmetze versuchen dürfen. Steine sind auf den Böcken immer vorhanden, Werkzeug erhalten Interessierte an der Museumsrezeption. In den Sommermonaten wird der Museumshof zum Freiluftatelier und zur Bildungsstätte für Menschen, die an den Bildhauer-Schnupper-Kursen teilnehmen. Für Veranstaltungen verschiedener Art bietet sich der stimmungsvolle Hof immer wieder an. Vom Kreativmarkt im Frühjahr über Konzerte bis zum Weinfest Ende August immer eine gern genutzte Kulisse für ein lebendiges Museum.
Die kleine Werkstatt-Inszenierung, eingerichtet in einem ehemaligen Tiefstall des früheren Bauernhofs, gibt eine ungefähre Ahnung vom Arbeitsalltag. Staub und Steinsplitter überall können aber nur unzureichend die Atmosphäre vermitteln, welche bei gleichzeitiger Arbeit mehrerer Steinmetzen herrschte: großer Lärm und ebensolche Staubwolken. Der Steinstaub war beim Baumberger Sandstein bei weitem nicht so gefährlich wie bei den üblichen Quarzsandsteinen. Ein Steinmetz pflegte nach fünf Jahren Arbeit mit dem Stein die ersten Zeichen einer Lungenkrankheit zu zeigen – in den Baumbergen konnten Steinhauer dagegen alt werden. Dennoch empfand man die Arbeit im Steinstaub nicht als angenehm und trank dagegen oft und viel vom braunen münsterländer Korn. Auch dies ist Thema in der Ausstellung.
Sie sind heute "stumme Zeugen" der schweren Arbeit in den "Kuhlen" auf dem Baumberg. Sie stehen aber auch als Anschauungsobjekte für einen "High-Tech-Steinbruch" in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts.
So wie Heinrich Menke im Steinbruch Hesselmann mehr als ein halbes Leben seinen Broterwerb hatte und auch im hohen Alter immer noch mit viel Freude und Geschick der Steinmetzarbeit nachging ... so war das auch für Heinrich Hesselmann nicht nur Arbeit und Broterwerb, sondern sein ganzes Leben lang bestimmender Inhalt und Ideal. So lautet auch ein Zitat von ihm : "Wenn ich nicht mehr in die Kuhle kann, will ich auch nicht mehr leben".
Sein Wunsch wurde wahr. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb Heinrich Hesselmann 1986 und brauchte seinen Steinbruch auch nie lange missen. Und auch heute ist er unvergessen, so wie viele andere "Originale", die in den Baumbergen den Sandstein abbauten und bearbeiteten. Das Museum erzählt noch heute ihre Geschichten und die Werkzeuge und Maschinen berichten aus dieser "großen Zeit" des Baumberger Sandsteins.
Das Nebengebäude des Sandsteinmuseums ist zugleich sein größtes Exponat: Die einzige bekannte Wagenscheune, die massiv aus Baumberger Sandstein gebaut wurde.
1894 war das, und der Hof muss damals sehr wohlhabend gewesen sein. „Remise“ wird das Gebäude für gewöhnlich genannt. Aktuell ist das ein Raum für Sonderausstellungen, aber das Gebäude soll multifunktional ausgebaut werden.